News

Innovationen junger Forschender: Vier neue Bottom-up-Projekte am ICM gestartet

- News

Am InnovationsCampus Mobilität der Zukunft (ICM) sind vier neue Bottom-up-Projekte (BUP) gestartet. Mit dem Format unterstützt der ICM junge Forschende dabei, eigene Ideen zu zukunftsrelevanten Technologien für Mobilität und Produktion zu entwickeln und eigenverantwortlich umzusetzen.

Die Bottom-up-Projekte zeigen, wie aus wissenschaftlicher Neugier technologische Lösungen entstehen können. Sie schaffen Raum für kreative Ansätze und unterstützen dabei, mutige Ideen in neue Entwicklungen zu überführen.

© stock.adobe.com – fidaolga

Die vier neuen Projekte widmen sich Themen von ressourceneffizienter Antriebstechnik über generative KI bis hin zu integrierter Leistungselektronik und adaptiver Produktionsplanung:

EE-ferroPCB-AFM: Elektrisch erregte Axialflussmaschine auf Basis von Leiterplattentechnologie

Konventionelle Elektromotoren basieren häufig auf Seltenen Erden, deren Kosten und Verfügbarkeit kritisch sind. EE-ferroPCB-AFM erforscht deshalb eine neue Maschinenklasse, bei der Stator und Rotor vollständig aus Leiterplattentechnologie bestehen und mit weichmagnetischen Materialien kombiniert werden. Das ermöglicht kompakte, seltenerdfreie und digital gefertigte Antriebe, die sich schnell an neue Anforderungen anpassen lassen. Hersteller profitieren von geringeren Produktionskosten und kürzeren Entwicklungszeiten, Anwender von effizienteren und nachhaltigeren Antriebssystemen.

 

FitLLM: Maßgeschneiderte Optimierungsheuristiken durch lokale Sprachmodelle

In der modernen Produktion entwickeln Expertinnen und Experten zeit- und ressourcenintensiv leistungsfähige Heuristiken, um komplexe Planungs- und Optimierungsaufgaben zu lösen. Im Projekt wird erforscht, wie kleinere, lokal ausführbare Sprachmodelle (LLMs) auf Basis von Künstlicher Intelligenz solche Heuristiken automatisch erzeugen können. Dadurch lassen sich Planungs- und Optimierungsprozesse schneller an neue Situationen anpassen, sicher auf eigenen Systemen ausführen und mit weniger Entwicklungsaufwand gestalten.

 

motorIC: Vollintegrierter 3-Phasen-GaN-Motorumrichter mit smarter Sensorik

Motorumrichter steuern elektrische Antriebe, bestehen heute aber meist aus vielen Einzelkomponenten, die Platz, Energie und Kosten verursachen. Im Projekt motorIC entsteht erstmals ein vollständig integrierter 3-Phasen-Motorumrichter auf Basis von Galliumnitrid (GaN) für 400/800-V-Anwendungen. Der Chip vereint Leistungstransistoren, Strom- und Temperatursensoren in einem einzigen Bauteil. Das reduziert nicht nur Kosten, Gewicht und Bauraum, sondern erhöht auch Effizienz, Zuverlässigkeit und Leistungsdichte.

 

ARISE: Adaptive, risikobewusste Produktionsplanung

Unvorhersehbare Ereignisse wie Maschinenstillstände oder Lieferengpässe bringen heutige Produktionssysteme schnell an ihre Grenzen. Im Projekt ARISE wird eine KI-gestützte Planungsplattform entwickelt, die Produktionsabläufe automatisch aus formalen Maschinenfähigkeiten („Skills“) ableitet und mithilfe digitaler Zwillinge sowie Optimierungsverfahren flexibel auf Störungen reagiert. Produktionspläne werden nach Zeit, Energieverbrauch, Zuverlässigkeit und Risiko bewertet und bei Bedarf neu berechnet. Unternehmen erhalten dadurch eine resiliente, adaptive Produktionssteuerung, die effizientere Ressourcennutzung und flexiblere Fertigungsabläufe ermöglicht.

 

Mit den neuen Bottom-up-Projekte sollen junge Forschende dabei gefördert werden, die Forschung und Entwicklung von innovativen Technologien aktiv zu gestalten. Sie stehen für einen offenen, interdisziplinären Forschungsansatz mit Mut zu unkonventionellen Ideen.

Kontakt

 

Fachlicher Kontakt:

Thilo Zimmermann
Leitung Forschungskoordination
fk(at)icm-bw.de

 

Kontakt für Medien:

Teresa Mittner
Marketing und Kommunikation
medien(at)icm-bw.de

Zurück